von Tobias Stahl am 28.08.2020
Oleg Alexandrov, Wikimedia, CC 3.0Bei den Batterienkosten herrscht aktuell noch das größte Einsparungspotential
Während Elektrofahrzeuge im Budget-Segment schon heute günstiger sind als ihre Verbrenner-Gegenstücke, sind Fahrzeuge mit Reichweiten über 300 Kilometern in der Herstellung noch immer teurer als Benziner. Geht es nach aktuellen Studienergebnissen, könnte sich auch dies aber bald ändern.
Nicht nur die Nachfrage der Kunden forciert den Umstieg auf Elektromobilität, auch die Politik hat der Wirtschaft mit den CO2-Flottengrenzwerten längst Grenzen gesteckt. Bis 2030 muss der CO2-Ausstoß von Pkw um 37,5 Prozent im Vergleich zu 2021 sinken.
Strategy&, eine Tochter der deutschen Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers, zeigt in seiner aktuellen "Powertrain"-Studie, dass Automobilhersteller bis 2030 den Anteil elektrifizierter Fahrzeuge auf 35 bis 45 Prozent anheben müssen, um die Flottengrenzwerte einzuhalten. Allerdings bleiben leistungsstarke batterieelektrische Autos mit Reichweiten von über 600 Kilometern für Verbraucher weiterhin teuer: Es sei noch nicht absehbar, wann diese Modelle Käufern einen Betriebskostenvorteil bieten, so die Prognose von Strategy&.
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Während kleine Elektroautos aus dem Budgetsegment mit 150 Kilometern Reichweite den Gesamtkosten-Vergleich mit Benzinern schon heute gewinnen, verkaufen sich die Fahrzeuge des hochvolumigen Kompakt- und Mittelklassesegments mit mehr als 300 Kilometern Reichweite heute vor allem dank lukrativer Förderprämien, wie dem derzeit bis zu 9.000 Euro betragenden Umweltbonus.
Laut Strategy& wird jedoch bereits 2024 auch für diese Fahrzeuge die Gesamtkosten-Schwelle überschritten werden, ab der sie ohne Förderung einen Kostenvorteil für Verbraucher bieten. Der Weg dorthin sei jedoch für Autohersteller mit finanziellen Einbußen verbunden: Alternative Antriebe seien in der Herstellung nach wie vor teurer als vergleichbare Verbrennungsmotoren. Plug-In-Hybride verursachen in der EU aktuell Materialmehrkosten von etwa 3.600 Euro je Fahrzeug, rein elektrische Fahrzeuge liegen bei 4.500 Euro an zusätzlichen Kosten und bei Brennstoffzellenfahrzeugen (FCEV) fallen wegen kleiner Stückzahlen sogar noch deutlich höhere Mehrkosten an (rund 35.000 Euro).
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Das Beratungsunternehmen erwartet bis 2030 eine Reduktion der Zusatzkosten für E-Antriebe im Vergleich zu Verbrennermodellen. Dies kann vor allem durch eine Kostenreduktion bei der Produktion der Batterien erreicht werden, die nach wie vor die größten Preistreiber bei der Herstellung sind – bis zu 80 Prozent der Zusatzkosten entfallen auf die Batteriesysteme.
Abhängig vom Optimierungsgrad sei bis 2030 ein Kostenrückgang von derzeit 90 auf 68 Euro pro kWh für große Autobatteriezellen möglich. Aufgrund des hohen Anteils des Kathodenmaterials an den Zellkosten liegen hier auch die größten Optimierungspotentiale, beispielsweise in kobaltarmen Materialien. Weitere Hebel zur Kostenoptimierung erstrecken sich über die gesamte Produktionskette: Durch den vermehrten Einsatz von Silicium an der Anode, günstigere Separatoren oder auch neue lösemittelfreie Beschichtungsverfahren könnten die Kosten ebenfalls sinken.
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August 28, 2020 at 06:18PM
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