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Sunday, August 30, 2020

Elektroauto: Was vor dem Kauf zu bedenken ist - kicker

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Allmählich verlieren Elektroautos ihren Exotenstatus: Die hohen Förderprämien lassen inzwischen auch treue Benziner- oder Diesel-Fahrer über den Umstieg auf Strom nachdenken. Eine weitreichende Entscheidung, über die gründlich nachgedacht sein will. Fragen und Antworten:

Seat Mii Electric

Darf's jetzt was Elektrisches sein? E-Mobile - hier der Seat Mii - sind Autokäufern zunehmend eine Überlegung wert. Seat

Mit welcher Förderung kann ich rechnen?

Der erhöhte Umweltbonus (jetzt: Innovationsprämie) gilt seit dem 8. Juli 2020 und rückwirkend für Erstzulassungen ab dem 3. Juni 2020. Er ist bis zum Jahresende 2021 befristet.

Wie hoch die Förderung ausfällt, hängt vom Listenneupreis des Elektroautos ab. Beträgt er netto maximal 40.000 Euro (entsprechend brutto 46.400 Euro), kann der Käufer mit bis zu 9480 Euro rechnen. Diese Summe setzt sich aus 6000 Euro vom Bund und 3480 Euro Brutto-Bonus vom Hersteller zusammen. Der Kauf eines E-Mobils bis zu einem weitergehenden Listenpreis von 65.000 Euro netto (75.400 Euro brutto) wird mit insgesamt bis zu 7900 Euro (5000 Euro + 2900 Euro) unterstützt.

Elektroautos über 65.000 Euro Nettolistenpreis erhalten keine Förderung.

Wie sieht mein Fahrprofil aus?

Idealerweise legt der Elektroauto-Fahrer zumeist Kurzstrecken zurück, für die Urlaubsfahrt beispielsweise kann er dann auf einen Mietwagen zurückgreifen. Wer hingegen regelmäßig und häufig längere Distanzen abspult, ist mit einem klassischen Verbrenner oder zumindest einem Plug-in-Hybriden besser beraten.

Wo kann ich laden?

Überwiegend, das zeigen Erfahrungen, werden Elektroautos zuhause geladen. Wer ein E-Mobil kauft, sollte also am bzw. vor dem Haus eine Lademöglichkeit vorfinden. Falls dem nicht so ist, kann es nicht nur umständlich werden (der längeren Wege und der nicht immer freien Verfügbarkeit des Ladeplatzes wegen), sondern auch teurer, denn der Strom aus öffentlichen Ladestationen kostet zumeist mehr als der günstigere Hausstrom.

Klar im Vorteil sind hier Hausbesitzer. Wer in einer Eigentums- bzw. Mietwohnung lebt, stößt mitunter auf Schwierigkeiten. Soll beispielsweise in der Tiefgarage eine Wallbox (siehe nächster Punkt) eingerichtet werden, war dazu bislang das Einverständnis des Vermieters respektive der gesamten Eigentümergemeinschaft notwendig. Im März hat die Bundesregierung indes eine Änderung der Rechtslage beschlossen. Ab Herbst sollen Mieter von Eigentumswohnungen das Recht auf eine Wallbox bekommen, innerhalb einer Eigentümergemeinschaft wiederum soll die Zustimmung einer einfachen Mehrheit reichen.

Vorteilhaft ist es auch, am Arbeitsplatz laden zu können.

Welche Lademöglichkeit sollte ich selbst bereitstellen?

Mit einer Haushaltssteckdose ist es bestenfalls bei Elektroautos mit sehr kleiner Akkukapazität getan, ansonsten nimmt der Ladevorgang zu viel Zeit in Anspruch. Davon abgesehen, kann es durch das dauerhafte Laden eines Stromers zu einer Überlastung der Hausinstallation kommen.

Mehr oder weniger zwingend ist die Anschaffung eines Elektroautos daher mit dem Einbau einer Wallbox verbunden. Ausreichend sind in den meisten Fällen 11 kW Ladeleistung, es gibt aber auch stationäre Ladestationen mit 3,6, 7,2, 11 oder 22 kW.

Mit dem Kauf der Wallbox selbst sind allerdings nicht sämtliche Kosten abgedeckt. Hinzu kommt die Installation. Wenn kein geeigneter Anschluss ("Starkstrom") vorhanden ist, muss unter Umständen erst eine neue Leitung vom Hausverteilerkasten gelegt werden, sodass sich je nach Aufwand 1500 bis 2000 Euro ergeben können.

Den Einbau der Wallbox muss ein Elektroinstallateur übernehmen. Mit ihm sollte man vorab auch besprechen, ob die lokale Netzsituation eine solche Ladestation überhaupt hergibt.

Ratsam ist es, den (Gebäude-)Versicherer über die Zusatzinstallation zu informieren. Für Wallboxen ab 22 kW muss zudem die Genehmigung des Netzbetreibers eingeholt werden.

Wie sollte mein Elektroauto laden können?

Aus Wallboxen und den gängigen Ladestationen fließt Wechselstrom (AC). Wer mit seinem Elektroauto auch längere Strecken zurücklegen möchte, sollte darauf achten, dass es fürs Schnellladen mit Gleichstrom (DC) ausgelegt ist.

Schnellladestationen finden sich zumeist entlang der Autobahnen. Dabei gibt es verschiedene Standards. Abgesehen von Teslas Superchargern ist CCS das am weitesten verbreitete System, dem sich aber nicht alle Hersteller von Elektroautos angeschlossen haben. Renault und Nissan beispielsweise nutzen (noch) den weniger gängigen Chademo-Anschluss.

Bei der Ladedauer kommt es darauf an, wie viel Gleichstrom der Akku verwerten kann. Das Spektrum reicht derzeit in etwa von 50 bis 150 kW, manche Modelle (etwa der Porsche Taycan) sollen bald auch 350 kW verarbeiten können.

Für das Laden mit Wechselstrom spielt der Onboard-Lader die entscheidende Rolle. Beschränkt er sich beispielsweise auf 3,6 oder 7,4 kW, kann er die Möglichkeiten einer 11-kW-Ladestation nicht voll ausschöpfen.

Mindestens ebenso wichtig: Der Onboard-Lader sollte nicht einphasig, sondern dreiphasig arbeiten. Warum, verdeutlicht ein Rechenbeispiel: Ein 7,4-kW-Lader, der nur eine von drei Stromphasen nutzt, greift an der 11-kW-Ladesäule lediglich rund 3,7 kW ab (11 geteilt durch 3) - seine volle Ladeleistung ist erst an einer 22-kW-Station (22 geteilt durch 3 macht 7,33) gegeben.

Ulla Ellmer




August 30, 2020 at 04:10PM
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