Dacia Spring 2021: 10.000 Euro, 200 km Reichweite: Dacia bringt Billig-Volksstromer
Während VW seinen Mini-Stromer ID1 erst in einigen Jahren auf den Markt bringen dürfte, will der Renault-Nissan-Konzern schon 2021 einen echten Volksstromer bauen. FOCUS Online listet auf, was über den Dacia Spring bereits bekannt ist.
Im Vergleich zu Tesla, aber auch zu Hyundai und Kia ist der Renault-Nissan-Konzern zuletzt in Sachen Elektroauto etwas zurückgefallen. Der Nissan Leaf, einst globaler Marktführer bei E-Autos, kann in seiner Neuauflage nicht mehr vollends überzeugen und der Renault Zoe ist zwar ein Verkaufsschlager, aber eher ein Vernunftauto für kühle Rechner. Mehr Pfiff in die Elektro-Welt soll Nissans neues E-SUV Ariya bringen. Das SUV mit seinem minimalistischen Cockpit-Design wird den kommenden VW ID4 angreifen, außerdem Autos wie den Hyundai Kona Electric.
Nissan Ariya kommt als neues Elektro-SUV
Mit Akkugrößen zwischen 63 und 87 kWh und optionalem Allradantrieb sind Reichweiten bis zu 500 Kilometer drin. Doch vom Preis her wird der Nissan Ariya mit rund 40.000 Euro geschätztem Minimum eher in der gehobenen Liga spielen. Daher plant die Renault-Nissan-Allianz auch einen echten Volksstromer, und der kommt wie erwartet von Dacia.
Dacia baut Volksstromer Spring ab 2021
Das Modell trägt den Arbeitstitel "Spring" (Frühling) und war bislang nur als Studie zu sehen. Ob das Auto dann wirklich so heißt, bleibt abzuwarten. Noch 2021 aber will Dacia den Wagen auf den Markt bringen. Das wäre auch dringend nötig, denn gerade in den Automärkten Süd- und Osteuropas wird sich die Emobilität nur in relevantem Maße verbreiten lassen, wenn es auch passende günstige Modelle gibt.
VW-City-Stromer bekommt Upgrade: Volkswagen verdoppelt Reichweite und senkt Preis
In wohlhabenderen Ländern wie Deutschland würde der Spring wohl auch als Zweitwagen ein potenzieller Bestseller werden. Schließlich hat sich die Marke Dacia bereits gut etabliert. Was darf man vom "Aldi-Stromer" erwarten?
- Optisch erinnert der Wagen trotz der SUV-artigen Karosserie eher an den Kompaktwagen Dacia Sandero, wird aber mit 3,73 Metern Länge kürzer ausfallen. 2,43 Meter Radstand sollen trotzdem viel Lebensraum bieten; möglich wird der luftige Innenraum durch die platzsparende Konstruktion eines E-Autos (Akkus im Unterboden, wenig benötigter Bauraum für andere Komponenten wie Motor oder Ladegerät).
- Das Auto soll Platz für vier Personen bieten und einen Kofferraum mit 300 Litern Fassungsvermögen haben, also etwas mehr als bei einem Kleinwagen.
- Technisch dürfte das Auto sehr eng mit dem Renault K-ZE verwandt sein, den die Franzosen in China verkaufen. Das heißt: Ein nur 45 Kilowatt starker Elektromotor treibt die Vorderräder an, mit einem maximalen Drehmoment von 125 Newtonmetern. Während beim K-ZE bei 105 km/h Schluss ist, wäre das für europäische Verhältnisse wohl etwas wenig. Selbst für einen meistens als Stadtauto genutzten Wagen sollten mit entsprechender Getriebeübersetzung mindestens 130 oder 140 km/h drin sein. Auch die Leistung müsste für den hiesigen Markt etwas höher ausfallen, rund 60 kW wären wohl adäquat.
- In jedem Fall wird das Auto sehr leicht - durch Leichtbau in der Karosserie und im Innenraum sowie Verzicht auf aufwändige Geräuschdämmung - und damit auch sparsam. Das ist der Schlüssel für die mit 200 Kilometern avisierte Reichweite; bei einem 27 kWh großen Akku (den hat der Renault K-ZE) dürfte das Auto dann nicht mehr Energie benötigen als 13,5 kWh auf 100 Kilometern.
Preis: 10.000 Euro nach Abzug der Förderung
Zum Preis gibt es keine offiziellen Angaben. Der E-Dacia wird nicht in Rumänien gebaut, sondern zumindest anfangs in der chinesischen Renault-Fabrik in Wuhan. "Die Fabrik in Wuhan hat schon jetzt eine Kapazität für 120.000 Autos im Jahr und kann nahezu beliebig erweitert werden", schreibt der ADAC. Da der China-Dacia erst einmal für den europäischen Markt angepasst werden muss, was auch die Integration vieler künftig vorgeschriebener Sicherheits- und Assistenzsysteme umfasst, wird das Auto bei uns mehr kosten als in China. Allerdings: Durch die auf 9000 Euro gesteigerte Elektro-Förderung - in China werden E-Autos mittlerweile nur noch mit sehr bescheidenen Summen bezuschusst - wäre ein Basispreis in Deutschland um 10.000 Euro nach Abzug aller Subventionen denkbar.
Hier den Auto-Newsletter abonnieren
Insider-Berichte, Tests, Ratgeber, Videos, Hintergründe: Jede Woche versorgt Sie FOCUS Online mit den wichtigsten Nachrichten aus dem Ressort Auto. Hier können Sie den Newsletter ganz einfach und kostenlos abonnieren.
Interessant dabei ist, dass ausgerechnet die EU mit ihrer Elektro-Förderung diesen Preis auch wieder zunichte machen könnte. Denn während China sich zu keinerlei nachprüfbarer CO2-Reduzierung im internationalen Vergleich verpflichtet hat, sind die politisch angepeilten Klima-Ziele der EU so extrem, dass die EU-Kommission bereits über "Klima-Zölle" nachdenkt.
Kommen EU-Strafzölle für China-Stromer?
Das heißt: Produkte, die CO2-intensiv hergestellt werden - und das wäre ein Elektroauto aus China durch den hohen Kohlestrom-Anteil in dem Land wohl in jedem Fall - könnten bei der Einfuhr nach Europa mit Strafzöllen belegt werden. Das könnte dann zum Paradox führen, dass ein steuerlich gefördertes Produkt wie ein EU-Auto durch Strafzölle beim Import wieder einen Teil seines Preisvorteils verlieren könnte.
So kontert VW
Der eigentliche "Volksauto"-Hersteller Volkswagen bringt einen Low-Budget-Stromer übrigens erst später auf den Markt. Zunächst muss der kompakte ID3 der erhoffte Erfolg werden, bevor nach weiteren Ablegern der rund 11.000 Euro teure VW ID1 erscheint. Wann das sein wird, dazu gibt es unterschiedliche Spekulationen - sie reichen von 2023 bis 2025. Mehr Infos zu dem Auto lesen Sie hier bei FOCUS Online .
Surftipp: E-Mobilität - Aldi, Lidl & Real: Das ändert sich bald auf den Discounter-Parkplätzen
Mehr interessante Artikel:
Vegetarier und Veganer sind keine besseren Menschen. Doch meist sind sie schlanker und gesünder als Fleischesser. Neue wissenschaftliche Untersuchungen haben nun weitere Unterschiede festgestellt – sie betreffen sogar die Psyche.
Bei der Sparkasse fehlte offenbar eine große Menge Geld. Davon betroffen sind die Betriebsrenten von 350.000 Angestellten.
Russlands Präsident Wladimir Putin will die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 bis Anfang 2021 fertigstellen. Unterdessen unternehmen die USA alles, um das umstrittene Projekt aufzuhalten. Jetzt erhöhen sie massiv den Druck auf deutsche und europäische Firmen, die am Bau der beteiligt sind.
Hai nur wenige Zentimeter entfernt: Polizist rettet kleinen Jungen vor Angriff
Hund bellt Riesenechse an und bekommt prompt die Quittung
Alles rund um das Thema Elektromobilität
Auf unserem E-Mobilitäts Portal EFAHRER.com finden Sie alle auf dem deutschen Markt erhältlichen E-Fahrzeuge & Hybride mit technischen Daten, Preisen, Lieferzeiten und Modellvergleichen. Dazu gibt es laufend Insider-News, Tests aller wichtigen Fahrzeuge, einen Überblick zu Ladestationen und einen Reichweitenrechner.
Sie können zudem direkt kostenlos eine Probefahrt für Ihr Wunschauto vereinbaren und so unkompliziert in die E-Mobilität starten.
July 28, 2020 at 03:29AM
https://ift.tt/2P3VRLj
Dacia Spring: Billig-E-Auto kommt - 10.000 Euro, 200 km Reichweite - FOCUS Online
https://ift.tt/38gM2CI
Elektroauto
No comments:
Post a Comment